Eine Tee-Reise um die Welt - Teil 1: Japan

Eine Tee-Reise um die Welt - Teil 1: Japan


I. Eine virtuelle Tee-Reise in Zeiten von Corona

Urlaub auf Balkonien, im Garten oder zumindest in der Nähe. Viel weiter wird es uns dieses Jahr dank Corona wohl nicht treiben. Auch wenn wir das Reisen schwer vermissen, so müssen wir doch auch zugeben, dass es für die Umwelt besser ist, einmal nicht zu fliegen. Und trotzdem träumen wir von fernen Ländern, exotischen Düften, spannenden Erlebnissen und Eindrücken.

Deswegen haben wir uns gedacht, wir starten mit euch eine virtuelle Reise um die Welt mit unseren Tees. Dabei besuchen wir verschiedene Länder, erzählen euch etwas über einen dazu passenden Tee und eine kleine Geschichte, die wir in diesen Ländern bereits erlebt haben. Wir zeigen euch unsere Eindrücke und nehmen euch mit auf eine kleine imaginäre Reise. Und wenn ihr in dem Land schon gewesen seid, schickt uns doch gerne eure Fotos oder gerne auch, wie ihr euren Tee dem Land entsprechend genießt. Der erste Stopp unserer virtuellen Tee-Reise ist Japan!


II. Japan, das Land der aufgehenden Sonne

Sushi, Matcha und die berühmte Sakura, die Kirschblüte. Aber auch alte Tempel, Zen-Gärten, der heilige Berg Fuji, Karaoke und Pokémon, wer denkt da nicht an Japan. Japan ist aber auch ein Land der Gegensätze. Mit schnellen Zügen, den Shinkansens, lässt sich fast jede Region in dem lang gezogenen Land mit den 5 Hauptinseln schnell erreichen und erkunden. In den alten Kaiser-Städten wie Kyoto kann man herrlich durch Tempelanlagen schlendern und auch in ursprünglichen japanischen Gasthäusern, den Ryokans übernachten. Nicht weit davon erlebt man in Uji einen der besten Tees Japans in einer Teezeremonie.

Die pulsierende Stadt Tokio ist nicht nur etwas für Nachtschwärmer, sondern lädt auch kulturell zu vielen Erlebnissen ein. Mögt ihr gerne Okonomiyaki probieren, dann seid ihr in Osaka und Hiroshima, wo ihr auch viel über die Geschichte des Landes lernen könnt, genau richtig. Falls im Sommer während der offiziellen Besteigungs-Saison da seid, gilt es, den Fuji zu besteigen und vielleicht ist auch Zeit, in einem der vielen Naturschutzparks das in Japan erfundene Waldbaden auszuprobieren oder sich im Onsen, dem gemeinschaftlichen japanischen Bad zu entspannen. Lasst eurer Fantasie freien Lauf.


III. Japan zu Hause

Da wir in nächster Zeit wohl nicht so schnell nach Japan kommen können, haben wir hier ein paar Tipps für euch, wie ihr Japan zu euch nach Hause holen könnt.

III.1. Guten japanischen Grüntee trinken

Wie kann man sich Japan besser nach Hause holen als mit einer wunderbaren Tasse japanischem Grüntee. Von den edelsten Sorten, wie einem Gyokuro Schattentee, bis zu einem grünen Tee nahezu ohne Koffein, wie dem Kukicha. Vom Matcha, wo durch das Pulver der fein geriebenen Blätter die Teeblätter mitgenossen werden können, bis zum Sencha, dem wohl bekanntesten japanischen Tee-Export.

 

Jeder Grüntee hat etwas für sich und kann sowohl warm (jedoch bitte nie mit kochendem Wasser aufgießen, 60-80°C sind je nach Sorte optimal) oder als Coldbrew Tee genossen werden. Insbesondere japanischer Grüntee ist sehr gesund und aufgrund wichtiger Wirkstoffe wie dem EGCG stärkt Grüntee euer Immunsystem.

Nehmt euch auf jeden Fall etwas Zeit für eure Tasse Tee, vielleicht sogar mit einer Tee-Meditation oder bei einem guten Buch oder Film. Zum Essen, beim Origami falten (hierzu wird es aufgrund unserer vielzähligen linken Hände keine Anleitung geben ;)) oder ihr geht mit eurem Tee Waldbaden. Hauptsache ihr holt mit Tee etwas Japan zu euch nach Hause.

„Es liegt ein feiner Zauber im Geschmack des Tees.“

Kakuzo Okakura

III.2. Sushi essen

Holt euch Sushi von eurem Lieblings-Japaner und genießt sie bei einem guten Film oder einem guten Buch (auch hierfür haben wir euch für euch weiter unten ein paar Tipps). Und vielleicht versucht ihr mal vegetarisches Sushi oder einen Fisch, den ihr noch nie probiert habt. Neugierde und Überraschungen bereichern doch in jeder Weise unser Leben.

III.3. Okonomiyaki zu Hause kochen und essen –
Das Rezept dazu

Zutaten:

Für den Teig:

  • 300 g Weizenmehl
  • 1 Ei
  • 150ml Dashi-Brühe (wenn vorhanden, sonst Gemüsebrühe)
  • Prise Salz
  • 1 Kohl (Weißkohl oder Chinakohl)

Als Belag:

  • japanische Mayonnaise (bitte keine westliche Mayonnaise nutzen)
  • Okonomiyaki-Sauce (eine Art japanischer Barbeque-Soße)
  • Getrocknete Bonitoflocken
  • Getrocknete Algen

 

Zubereitung:

Den Teig wie bei Pfannkuchen, Palatschinken oder Crèpes zubereiten. Er sollte nicht zu dickflüssig werden aber auch nicht zu dünn. Einfach alles vermischen 😉

Den Kohl so fein wie möglich schneiden und dazugeben. Nach Belieben können alle möglichen Speisen entweder direkt in den Teig oder später als Toppings dazu gegeben werden, Fleisch, Surimi, Gemüse, Garnelen. Dann wie einen Pfannkuchen zubereiten und mit der Mayonnaise, den Bonitoflocken, den Algen und der Okonomiyaki-Sauce garnieren.

Fertig!

III.4. Einen japanischen Manga oder ein japanisches Buch lesen

Lies doch mal einen Manga, das ist nicht nur etwas für Kinder, es gibt auch richtig gute Mangas für Erwachsene. Wir waren da immer skeptisch, aber gerade Beate hat sich als Vielleserin doch einmal überzeugen lassen und fand es ganz ansprechend. Ihr erster Manga war gleich einer mit sehr vielen Bänden, er hat sie aber so gefesselt, dass sie wirklich alle Bände gelesen hat, daher hier die Empfehlung:

„Death Note“ von Tsugumi Oba, über den japanischen Schüler Light, der ein Notizbuch findet, mit dem er Menschen töten kann. Er versucht dies für sein Gerechtigkeitsideal einzusetzen, verändert die Welt dabei aber nachhaltig.

 

Wenn ihr doch keine Mangafans seid, sondern ein richtig gutes, japanisches Buch lesen wollt, dann können wir euch Haruki Murakamis 1Q84 empfehlen. Es ist ein langes und durch den surrealen Aspekt etwas seltsames Buch, aber jede Sekunde wert und sehr spannend.

Beate konnte es kaum zur Seite legen und sich trotzdem noch an Vieles erinnern, was ja beim schnell Lesen oft nicht der Fall ist. Definitiv eine gute Lektüre im Sommer am Balkon oder im Garten, am besten mit einem guten japanischen Cold Brew Tee.

III.5. Einen japanischen Film oder einen Film über Japan schauen

Schau dir mal einen Film über Japan oder einen japanischen Film an. Die diversen Streaming-Plattformen haben sicher welche im Angebot, auch wenn die Auswahl vielleicht nicht ganz so groß ist, wie von irgendwelchen Hollywood-Marvel-Verfilmungen.

 

Unsere Favoriten:

  • „Lost in Translation“ – Zwischen den Welten“ von Sofia Coppola mit Bill Murray und Scarlett Johansson, zwei ganz unterschiedliche Amerikaner lernen sich in Tokio kennen, ein Film voller Melancholie, schön gemacht und für alle, die über Hollywood nicht hinaus wollen 😉
  • „Kirschblüten-Hanami“ von Doris Dörrie mit Hannelore Elsner, Elmar Webber und Aya Irizuki, Rudi fährt nach dem Tod seiner Frau nach Japan, um dort ihr versäumtes Leben nachzuholen. Für alle, die einen deutschen Film über Japan schauen wollen, ein wirklich gut gemachter Film, der sich mit all den Besonderheiten des japanischen Lebens auseinandersetzt
  • „Your Name“ ein japanischer, animierter Coming-of-age Film von Makoto Shinkai für wahre Japan-Fans. Den Film gibt es übrigens sogar auf Deutsch synchronisiert.
  • „Shinobi – Heart under Blade“ ein japanischer Martial Arts-Film von Ten Shimoyama, der im 16./17. Jahrhundert in Japan spielt. Es geht um verfeindete Clans, eine Liebes-Story und faszinierende Martial Arts-Flug-Kämpfe.

III.6. Japanische Musik hören

Habt ihr schon mal ein Stück mit einer japanischen Bambusflöte, der Shakuhachi gehört? So richtig traditionelle japanische Musik? Nein? Dann findet ihr bestimmt etwas auf euren Streaming Plattformen oder auf Youtube. Oder ihr versucht es mal mit J-Pop… japanischer Popmusik.

Vielleicht die Sängerin Namie Amuro? Oder schon mal etwas von Bump of Chicken, einer J-Rockband gehört und kennt ihr Baby Metal, eine J-Kawaii Metalband. Da gibt es bestimmt einiges zu entdecken. Und in unserer globalen Welt kann man sich so wunderbar den Horizont erweitern.

III.7. Das Waldbaden -
"Shinrin Yoku"

Und schließlich: Probiert doch mal Waldbaden. Das kann man eigentlich in jedem Wald machen, wurde aber von den Japanern erfunden. „Shinrin Yoku“ bedeutet auf Deutsch so viel wie „ein Bad in der Atmosphäre des Waldes nehmen“.

Es soll die Gesundheit fördern und auch den Geist. Waldbaden geht übrigens ganz einfach: Man soll den Wald einfach nur genießen und mit allen Sinnen wahrnehmen. Und man braucht nur zwei Dinge den Wald und Zeit und vielleicht noch eine dritte Sache: eine Flasche mit gutem japanischen Tee 😉

„Ein heißes Bad erfrischt den Körper, ein heißer Tee den Geist.“

Sprichwort aus Japan

IV. Unsere persönliche Japan-Geschichte

Für uns ist Japan von ganz besonderer Bedeutung, denn dieses Land hat unseren Lebensweg nachhaltig verändert. Unsere erste gemeinsame Reise dorthin war eine Überraschungsreise. Beate wusste gar nicht, wo es hingehen sollte, erst als wir in Russland in das Flugzeug nach Tokio umgestiegen sind, war das Ziel der Reise klar. Der wahre Grund sollte sich ihr aber erst später erschließen. Wir hatten zwar nicht viele Tage, aber schon der erste Tag war so beeindruckend. Wir waren dort zur Zeit der Kirschblüte Sakura und Kyoto war einfach wunderschön. Beate war so überwältigt, dass die nächsten zwei Tage Besichtigungen auch schön waren, sie aber immer wieder davon sprach, dass ihr der erste Tag am besten gefallen hatte, insbesondere der Garten im Heian Schrein mit all den weit herunter hängenden Kirschblüten.

Dass dies Chris so langsam aus der Fassung brachte, ist Beate, blind wie sie mit ihren 8 Dioptrien ist, nicht aufgefallen 😉 Am letzten Tag in Kyoto waren wir dann am wunderschönen Fuchstempel Fushimi Inari-Taisha und schließlich noch in Uji, der Tee-Stadt Japans. Und auch wenn das Ambiente am Ende nicht das Schönste war, hinter den Sakurabäumen war eine riesige Baustelle mit Kränen und Baggern, so wahr es doch ganz besonders, als Chris Beate auf einmal fragte, ob sie seine Frau werden wollen würde. Natürlich hat sie ja gesagt und im Nachhinein war es perfekt, denn was konnte besser passen, als in der Teestadt Japans zur Zeit der Sakura um Beates Hand zu bitten.

Einige von euch fragen sich nun bestimmt, warum er nicht einfach am ersten Tag schon gefragt hat. Nun der Ring war zu diesem Zeitpunkt nicht in seiner Hosentasche, sondern im Rucksack in der Jugendherberge, in der Außentasche in einem nicht abgeschlossenen Raum. Ich würde mal sagen, da hatten wir etwas Glück 😉

V. Fazit: Japan ist immer eine Reise wert


Japan ist ein Land der Gegensätze. Moderne Hochhäuser und traditionelle Tempel und Schreine bestimmen das Bild. Faszinierende Landschaften, von hohen Bergen, wie dem heiligen Berg Fuji, über die Kirschblüte Sakura bis hin zu warmen Stränden hat das langgezogene Land mit seinen vielen Inseln eine Menge zu bieten. Auch kulinarisch setzen Sushi, Okonomiyaki und natürlich der japanische Grüntee weltweit Maßstäbe, wenn es um gute und gesunde Ernährung geht. Grund genug, auch während der Corona-Zeit eine kleine virtuelle Tee-Reise in dieses wundervolle Land zu bestreiten und das ein oder andere Stück Japan zu sich nach Hause zu holen.

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